Podiumsgespräch „Blätter Machen und die Zukunft der Zeitungsfotografie“ (28.10. 19 Uhr)

Im Rahmen der Abschlussausstellung des Projekts Bildredaktionsforschung findet am Freitag den 28.10. um 19 Uhr in der Hannoveraner Galerie BOHAI das Podiumsgespräch „Blätter Machen und die Zukunft der Zeitungsfotografie“ statt. Es diskutieren Henner Flohr (FAZ), Miriam Zlobinski (Historikerin/Bildredakteurin) und Dr. Felix Koltermann.

Ausstellungsansicht mit Arbeiten von Lucas Bäuml und Viktoria Binschtok (Foto: Felix Koltermann)

Kernelement des Blätter Machens beim Medium Zeitung ist das Verweben von Bild und Text zu einem kohärenten publizistischen Produkt. Kennzeichnend für die Zeitung ist dabei die Produktion statischer Zeitungsseiten, die nach dem Druck keine Veränderung mehr erfahren. Mit der Bedeutung neuer Ausspielkanäle wie Webseiten, Apps und Social-Media-Kanäle, die sich dadurch kennzeichnen dass es einen Stream ständig aktualisierter Beiträge gibt, verändert sich auch die Bedeutung des Blätter Machens. Wie das Blätter Machen im digitalen Journalismus funktioniert, was die Herausforderungen sind und welche Rolle der Fotografie zukommt, diskutiert Dr. Felix Koltermann mit dem Leiter der Bildredaktion der FAZ Henner Flohr und der Bildredakteurin und Historikerin Miriam Zlobinski.

© Helmut Fricke

Henner Flohr, geboren 1982 in Peine, aufgewachsen in Hannover, Magdeburg und Helmstedt. Nach dem Abitur und Zivildienst studierte er in Münster Englische Philologie mit den Nebenfächern Kunstgeschichte und Wirtschaftspolitik. Parallel zum Magisterabschluss begann er ein Volontariat in der Bildredaktion der „Financial Times Deutschland“, anschließend arbeitete er als Bildredakteur bei der Nachrichtenagentur dapd. Seit März 2011 ist Henner Flohr Bildredakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und seit Dezember 2019 Leiter der Bildredaktion.

© Jens Poser

Miriam Zlobinski promoviert an der Humboldt-Universität zu Berlin am Institut für Geschichtswissenschaften über Das politische Bild im Fotojournalismus am Beispiel der Illustrierten Stern. Das Studium der Geschichte und Kunstgeschichte hat sie 2014 abgeschlossen, mit dem publizierten Sonderdruck zur Volksgenossin in der Modefotografie 1937-1939. Sie ist ausgebildete Journalistin (Radio/TV) und war 2016 Mitglied der Bildredaktionsklasse an der Ostkreuzschule für Fotografie. 2018 erhielt sie für ihre wissenschaftliche Arbeit den Research Grant der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung. Als Kuratorin betreute sie Ausstellungen im Maxim Gorki Theater, dem Auswärtigen Amt und zuletzt die multimediale Gruppenausstellung In Waves #womenincovid in Berlin. Sie ist Teil der Chefredaktion von Revue –Magazin für Fotografie und Wahrnehmung und Lehrbeauftrage an der Universität der Künste Berlin.

Foto: Privat

Dr. Felix Koltermann ist seit Oktober 2019 Post-Doc an der Hochschule Hannover und leitet dort ein aus dem Programm „Pro Niedersachsen“ finanziertes dreijähriges Forschungsprojekt zu bildredaktionellen Praktiken im digitalen Zeitungsjournalismus. Davor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medien, Theater und Populäre Kultur der Universität Hildesheim (2016-2019). Felix Koltermann studierte Fotodesign an der FH Dortmund und Friedens- und Konfliktforschung am IFSH in Hamburg. 2015 promovierte er über den internationalen Fotojournalismus in Israel/Palästina („Fotoreporter im Konflikt“ Bielefeld [transcript] 2017). Neben der wissenschaftlichen Tätigkeit ist er als Referent in der Erwachsenenbildung sowie als freier Kulturjournalist tätig (Photonews, Kunstforum International, …). Seine Forschungsschwerpunkte sind Visuelle Kommunikation, Bildredaktion, internationaler Fotojournalismus und das Fotobuch.