Obwohl fotojournalistische Bilder seit langem einen elementaren Teil publizistischer Medien darstellen, wird die Erforschung von Akteur*innen und Strukturen des Fotojournalismus in der Kommunikationswissenschaft immer noch stiefmütterlich behandelt. Um dem zu begegnen ist die Etablierung einer angewandten Fotojournalismusforschung notwendig. Diese Forderung war zentraler Bestandteil eines Essays für die Zeitschrift für Journalismusforschung Journalistik.
„In zeitgenössischen journalistischen Medien aus dem Print- und dem Onlinebereich ebenso wie auf den entsprechenden Kanälen in den sozialen Netzwerken sind fotografische Bilder allgegenwärtig. Die Bilder stammen aus unterschiedlichen Kontexten und sind sowohl der privaten Amateurfotografie, der Stockfotografie, der Werbung, der Kunst, aber eben auch dem Fotojournalismus zuzuordnen. Wenn man den Blick auf journalistische Medien und deren tagesaktuelle Berichterstattung beschränkt, finden sich dort jedoch – trotz eines Hypes um Amateurbilder und Citizen Photography – immer noch mehrheitlich Fotografien aus fotojournalistischer Produktion. Man kann also konstatieren, dass der professionelle Fotojournalismus auch im 21. Jahrhundert einen wesentlichen Einfluss auf die tagesaktuelle Berichterstattung hat.“
Erschienen in Journalistik 3/2019